Bundesweit steigende Taxipreise

Taxi FlughafenEine Fahrt mit dem Taxi wurde bis vor einiger Zeit von vielen Menschen durchgeführt - und ist oftmals auch nach wie vor notwendig. Sei es als Patient, um zu entsprechenden Terminen in einer Praxis oder ins Krankenhaus zu gelangen beziehungsweise eine Fahrt zum Flughafen oder ähnlichen Destinationen zu buchen. Gerade ältere Mitmenschen sind oftmals auf diese Transportmöglichkeit angewiesen. Doch im Taxigewerbe ist in letzter Zeit ein genereller Rückgang von Fahrten bemerkbar. Nicht nur die oben benannten Destinationen sind davon betroffen. Messefahrten, die Tour von der Wohnung zum Bahnhof oder retour, Einkaufsfahrten sowie eine Tour zum Theater - viele Fahrten bleiben aus.

Woran liegt das? Sicherlich ein Grund dafür: Die gestiegenen Taxipreise. Diese sind nicht nur regional gestiegen; vielmehr ist hier ein bundesweiter Trend beim Anstieg zu verzeichnen. Was sind die weiteren Ursachen und vor allem: Welche Folgen können daraus für Taxiunternehmen erwachsen? Die Corona-Pandemie ist höchstwahrscheinlich ein Faktor, der zu dieser negativen Entwicklung beigetragen hat. Im folgenden wird diese Thematik etwas genauer betrachtet.

Steigende Taxipreise - belastend für Kunden und Unternehmer

Die Coronapandemie - Auslöser für viele negative Begleiterscheinungen im Unternehmensumfeld. Sinkende Umsätze, das Wegbleiben von (Stamm)Kunden, Entlassung von Personal und - im schlimmsten Fall - eine Schließung von Unternehmensteilen oder sogar der gesamten Firma. So leider auch im Taxigewerbe.

Dazu passt das folgende Statement. Laut dem Bundesverband der Taxi und Mietwagen-Unternehmer ist die Anzahl der registrierten Taxis, der Fahrer sowie der gesamten Taxiunternehmen, seit Anbeginn der Coronakrise in Deutschland um rund ein Fünftel gesunken! Besonders in Großstädten, wo die Konkurrenz untereinander obendrein sehr groß ist sowie die meisten Fahrzeuge eingesetzt werden, sind die Auswirkungen deutlich zu spüren. Gemäß der Aussage vom Geschäftsführer des Bundesverbandes, Michael Oppermann, "steht das Taxigewerbe in Deutschland mit dem Rücken zur Wand". Dieser Negativtrend wird voraussichtlich noch weiter anhalten, da leider viele Merkmale dafür sprechen.

Mindestlohn, Spritpreiserhöhung und die Konkurrenz - steigende Kosten für Fahrgäste

Eine Statistik für Gesamtdeutschland hinsichtlich aktueller Daten und Zahlen zu Taxiunternehmen liegt zwar nicht vor. Jedoch zeigt sich am Beispiel von Großstädten jetzt schon das Ausmaß des Dilemmas. Nehmen wir einmal Berlin ins Visier - vor der Coronakrise waren dort rund 8.000 Taxen registriert. Anfang 2022 reduzierte sich die Zahl auf etwa 5.905 (Erhebung vom Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten). Gerade in großen Städten, wie der Hauptstadt, ging das Taxigeschäft rapide zurück. Bereiche wie Tourismus, geschäftliche Fahrten und Reisen und auch Fahrten die mit dem Nachtleben zu tun haben - sind teilweise von heute auf morgen weggebrochen!

Vor Corona haben zusätzlich schon neue Fahrdienste versucht, in Großstädte Fuß zu fassen. Das beste Beispiel dafür ist Uber. Ein Fahrdienst - der das Taxigewerbe zusätzlich unter Druck gesetzt hat. Einige Betriebe konnten zwar sogenannte Coronahilfen in Anspruch nehmen. Doch hier sind teilweise Rückforderungen zu erwarten, die einige Taxiunternehmen leisten müssen. Andere Einflussfaktoren sind die angestiegenen Benzin-/Dieselpreise sowie erhöhte Werkstattpreise. Hinzu kommt die Einführung des Mindestlohns, der in die Personalkosten eingerechnet werden muss. Schließlich sind die Personalkosten einer der größten Kostenfaktoren bei Taxibetrieben - sie schlagen mit etwa zwei Drittel zu Buche und belasten das Budget vielleicht sogar mehr, als die Spritpreise. Obwohl diese natürlich genauso ins Gewicht fallen, wie am Beispiel Diesel zu sehen ist: Dieser Treibstoff (für die meisten Taxis immer noch meistgenutzt), liegt circa 0,40 EUR pro Liter über dem Durchschnittspreis der letzten Jahre! Diese Ereignisse und Faktoren münden letztendlich in eine Erhöhung der Taxipreise - damit die Unternehmen überhaupt noch eine Option zum Überleben haben.

Erhöhung der Taxitarife - notwendiges Übel?

Wie man an den Beispielen sieht hat es handfeste Gründe, weshalb die Taxipreise - bundesweit - gestiegen sind. Die enormen Belastungen der Taxibetriebe müssen ausgeglichen werden. Laut Berechnungen des Bundesverbandes der Taxi und Mietwagenunternehmer ist eine Erhöhung der Taxitarife um etwa ein Viertel der bisherigen Preise notwendig. Das wäre quasi das Mindestniveau, um überhaupt einige Betriebskosten ausgleichen zu können. Doch ob selbst mit dieser Maßnahme in Zukunft eine komplette Kostendeckung zu erwarten ist, sei dahingestellt. Und vor allem steht die Frage im Raum, inwieweit eine Erhöhung der Taxitarife langfristig die Existenz vieler Betriebe sichern kann. Auch da hat der Geschäftsführer des Taxiverbandes seine Zweifel und argumentiert mit eher negativen Argumenten. Bedingt durch die Coronakrise sei, so Oppermann, mit einem weiteren Rückgang von rund einem Drittel hinsichtlich Taxibetrieben inklusive Fahrer und Fahrzeugen zu rechnen.

Demnach müssten die Taxipreise sukzessive weiter angehoben werden; um gerade auch kleineren Taxiunternehmen mit zwei oder drei Fahrzeugen im Betrieb, ein Überleben zu sichern. Stammgäste kommen nach der Pandemie vielleicht wieder zurück und halten "ihrem Taxibetrieb" die Treue. Doch wenn viele Personen sich prinzipiell bewusst sind, dass ein Anstieg der Tarife gerechtfertigt ist - besonders in Großstädten wird auf andere Transportmittel ausgewichen.

Die Zukunft des Taxigewerbes - ein Überlebenskampf

Gründe für steigende Preise im Taxigewerbe, in Kurzform zusammengefasst:

  • Einbruch von vielen Fahrten aufgrund der Coronakrise
  • Personalkosten (auch für Aushilfen) sind stark gestiegen: Stichwort Einführung des Mindestlohns
  • drastischer Anstieg der Spritpreise
  • Werkstattkosten (Fahrzeugwartung- /Instandhaltung, Reparaturen) wurden angehoben
  • Konkurrenz durch andere Unternehmen - gerade in Großstädten
  • Fahrdienste wie Uber drängen auf den Markt
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